André fällt mit seinem Harvester Bäume im Akkord

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Anna Pöhler
Anna Pöhler
Ein Mann steht vor einem großen Harvester und hält seine Hand auf der Kette
André liebt seinen tonnenschweren Harvester und pflegt ihn jeden Tag
Ein Mann sitzt in einem grünen Harvester umgeben von Bäumen im Wald
Der Harvester wiegt um die 23 Tonnen.
Die Zange des Harvesters umklammert einen Baum und eine Kettensäge sägt den Baum klein.
Mit zwei Kettensägen wird der Baum dann in kleine Stücke gesägt.
Ein gefällter Baum hängt in der Luft in der Zange eines Harvesters.
Die dicken Bäume kann das Gerät mühelos hochheben.

„So ein kleines Scheißvieh, wie der Borkenkäfer richtet hier so einen Schaden an.“

André muss aufräumen, mit seinem 23 Tonnen schweren Harvester. Hektarweise muss der Wald abgeholzt werden, weil die Bäume schon längst abgestorben sind. André findet das schlimm, aber es ist sein Job, die Bäume zu fällen.

Die meiste Zeit davon ist er allein unterwegs: „Wenn du Maschine fahren willst, muss du dich ans allein sein gewöhnen. Das ist einfach so. Manchmal gehen mir Menschen auf den Sack. Vor allem wenn es mehrere sind.“ Normalerweise fährt er durch ganz Deutschland, um dort zu arbeiten, wo er gebraucht wird. Zurzeit ist es aber verstärkt der Westerwald. Den ganzen Tag sieht er fast keine anderen Menschen.

„Ich kenne noch mehr so Bekloppte, die dieselbe Arbeit machen, die den ganzen Tag allein sind. Da gibt’s Headsets und Telefone und wir quatschen dann.“

Einen anderen Job, könnte er sich nicht mehr vorstellen: „Wenn du das einmal gemacht hast, du bist dein eigener Chef! Ich könnte mir nicht vorstellen, auf einer Baustelle zu arbeiten, wo mir irgendein Polier erzählt, was ich machen soll. Das geht nicht mehr.“ Und seinen Harvester pflegt er ganz penibel. Er fährt fast immer nur in Socken und in seiner Kabine ist alles hübsch gepflegt. „Wenn du 10 Stunden am Tag da drinnen sitzt, willst du ja nicht in deinem eigenen Siff sitzen“, sagt André, setzt sich in seine Kabine und fährt wieder in den Wald, um das nächste Waldstück zu lichten.

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Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
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Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
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Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“