Rettungshubschrauber Christoph 66

Viele Fragen bei Infoveranstaltung zu "Christoph 66"

Von wo aus der Rettungshubschrauber im Westen der Pfalz künftig starten soll

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Helen Roth
Helen Roth

Viele Fragen hat es am Donnerstagabend bei einer Infoveranstaltung zum Neubau der Luftrettungsstation zwischen Imsweiler und Dörnbach gegeben. Das ADAC-Rettungsteam hat darüber informiert, von wo aus der Hubschrauber Christoph 66 künftig starten soll.

Knapp hundert Augenpaare blickten gespannt zum ADAC-Luftrettungsteam. Das hatte in die Donnersberghalle nach Rockenhausen geladen, um über die Planungen einer neuen Luftrettungsstation und die Einsätze von Rettungshubschrauber "Christoph 66" zu informieren. Der wird nun dauerhaft in der Westpfalz stationiert.

Menschen bei Infoveranstaltung
Knapp hundert Menschen sind zur Infoveranstaltung der ADAC-Luftrettung zum Bau der neuen Luftrettungsstation gekommen.

Nach einer ausführlichen Präsentation zu den einzelnen Entwicklungsstufen der Luftrettungsstation bei Imsweiler im Donnersbergkreis, sind die Menschen über den geplanten Neubau der Station zwischen Imsweiler und Dörnbach informiert worden. Danach konnten die Bürgerinnen und Bürger Fragen zum Bauvorhaben und dem Rettungsbetrieb stellen. Auch Rainer Guth (parteilos), der Landrat des Donnersbergkreises, stand für Fragen offen.

Neubau kann nicht an der Stelle der jetzigen Luftrettungsstation gebaut werden

Der Neubau der Luftrettungsstation soll zirka 400 Meter weiter nördlich von der jetzigen Interimsstation bei Imsweiler gebaut werden. Die Station wird damit näher an den Rockenhausener Stadtteil Dörnbach rücken als bisher. Einige Anwohnerinnen und Anwohner befürchten, dass die Lärmbelastung zukünftig für sie steigt. Das entkräftete Frank Janser, ein Experte für Geräuschimmission und Luftfahrt: Weil die neue Luftrettungsstation höher liege als der jetzige Platz, sei die Lärmbelastung erwartungsgemäß eher kleiner als bisher.

Flugwege sollen weiter entfernt voneinander liegen

Der Lärm strahle nach oben hin ab. Daneben sei der ausgewählte Standort auch wesentlich sicherer für die Sportflieger des Flugplatzes in Imsweiler. Zwar habe es bisher keine Probleme gegeben, jedoch sei es sinnvoll, dass die Flugwege auf Dauer weiter entfernt voneinander lägen.

Auch die Frage, ob die Rettungsstation nicht am jetzigen Ort stehen bleiben könne, beschäftigte viele. Darauf antwortete Rüdiger Neu, Pilot und Regionalleiter des hiesigen Flugbetriebs des ADAC: "Salopp gesagt, kann ein Haus nicht an der selben Stelle gebaut werden, an der es steht." Um den Rettungsbetrieb aufrecht zu halten, bräuchte es deshalb theoretisch eine weitere Interimsstation. Darüber hinaus sei der Bau am jetzigen Ort beim Flugplatz nicht möglich wegen der Nähe zur Grundschule in Imsweiler.

Neue Luftrettungsstation im Westen der Pfalz soll nachhaltig gebaut werden

Das Thema Umweltschutz bewegte ebenfalls die Menschen bei der Infoveranstaltung. Dazu erklärten die Sprecher des ADAC-Rettungsteams, dass beim Bau der neuen Luftrettungsstation Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spiele. So soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Rettungsstation angebracht werden, die einen Großteil des Strombedarfes der Einrichtung decke. Die Flächenversiegelung durch den Flug- und Landeplatz des Hubschraubers und das Gebäude der Rettungsstation soll wiederum durch ein begrüntes Dach ausgeglichen werden. Daneben sollen auf dem Gelände, das gegenwärtig ein Feld ist, auch Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Wir sind sehr froh und stolz, dass wir nun langfristig eine Luftrettungsstation in der Westpfalz haben. Auch wenn ich verstehe, dass sich manche Menschen Sorgen über den Neubau machen, bin ich mir sicher, dass der Nutzen für die Menschen in der Region überwiegt.

Christoph 66 in ganz Rheinland-Pfalz unterwegs

Das Einsatzgebiet von "Christoph 66" umfasst Stadt und Kreis Kaiserslautern, die Kreise Kusel und Birkenfeld sowie den Donnersbergkreis. Verlegungstransporte von Klinik zu Klinik fliegt der Hubschrauber in ganz Rheinland-Pfalz und im Saarland. Auch in Hessen war er schon unterwegs. Das Team der Station in Imsweiler im Donnersbergkreis besteht aus drei Piloten und vier Notfallsanitätern. Außerdem stehen 15 Notärzte der kooperierenden Krankenhäuser - dem Westpfalz-Klinikum, der Uniklinik Homburg und der Klinik in Idar-Oberstein - bereit. Im vergangenen Jahr war der Rettungshubschrauber zu knapp 1.900 Einsätze unterwegs.

Seit 2019 fliegt Rettungshubschrauber "Christoph 66" im Westen der Pfalz

In der Westpfalz wurde im Jahr 2018 zum ersten Mal ein Rettungshubschrauber stationiert. Seitdem hatte das Land immer nur befristete Konzessionen vergeben. Zu Beginn flogen die Luftretter der Johanniter von Sembach (Kreis Kaiserslautern) aus ihre Einsätze. 2019 erhielt der ADAC den Zuschlag und stationierte seinen Hubschrauber "Christoph 66" erst in Eßweiler im Kreis Kusel, später in Imsweiler im Donnersbergkreis.

Im Juni 2024 soll der Baubeginn für die neue, dauerhafte Luftrettungsstation zwischen Imsweiler und Dörnbach sein. Ab 2026 sollen die Einsätze von "Christoph 66" von dort aus geflogen werden. Der jetzige Auftrag hat nach Angaben des Landes ein Gesamtvolumen von rund 80 Millionen Euro, heißt es aus Mainz. Der Vertrag ist 25 Jahre gültig.

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