Gnädige Rechtsauffassung
Das ist eine von vielen Redewendungen, die sich aus dem Alltag heraus sehr leicht erklären lassen. Es geht darum, dass man ein Auge zudrückt. Das war beim "Auge zudrücken" wirklich eine kuriose Sache, nämlich eine gnädige Rechtsauffassung, wo man manchmal einen einäugigen Boten auf einem einäugigen Pferd schickte. Das ist wirklich überliefert.
Bei "Fünf gerade sein lassen" ist es ja so, dass fünf eben ungerade ist. Wenn ich aber definiere: "Nein, mir ist jetzt wichtiger, dass ich mich mit dir vertrage", dann kann ich auch mal dieses Auge zudrücken und sagen "Also für uns ist jetzt mal fünf (un)gerade." Das heißt, wir nehmen es jetzt mal nicht so päpstlich wie der Papst, wir sind keine Korinthenkacker.
Kein Bezug zu Spielen
Wer denkt, diese Redewendung hätte etwas mit Würfel- oder Gesellschaftsspielen zu tun, liegt falsch. Denn gerade da gibt es ja sehr viele Bereiche, wo die Würfelzahl spielentscheidend ist. Beim Roulette zum Beispiel kann man Pair – also gerade – oder Impair – ungerade – setzen. Bei Würfelspielen bewegen wir uns nicht umsonst in einem so kleinen Zahlenraum – eins bis sechs –, wo sich jeder Hinz und Kunz mit auskennt.
Mathematik Warum heißen Zahlen, die durch 2 teilbar sind, "gerade" Zahlen?
Der Begriff "gerade" Zahl hat sprachlich überhaupt nichts mit geraden Linien zu tun oder dass ungerade Zahlen als "krummer" angesehen werden. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redewendung Woher kommt "Hilf dir selbst, so hilft dir Gott"?
Es geht darum, dass Gott sich ja nicht um alles kümmern kann. Bei Kleinigkeiten, da muss man selbst was tun. Wenn man aber was macht, dann hilft einem auch Gott. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung "Mit dir würde ich gerne Schlitten fahren!" – Woher kommt das?
Der Schlitten gehört zu den ältesten und besten Transportmitteln. Auf Schnee, Eis, sogar Sand kann man ihn ziehen oder mit ihm die Hügel hinabfahren und dabei noch Passagiere oder große Lasten mitnehmen. Freilich fuhr man deutlich weniger bequem als in einer Kutsche. Ganz direkt spüren Schlittenfahrer die Unebenheiten des Untergrundes als grobe Stöße gegen Rücken und Hinterteil. Von Rolf-Bernhard Essig