Die Heimat von oben – Timo macht Fotos mit der Flugdrohne

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Stefanie Molitor
Stefanie Molitor

Die Perspektive wechseln. Hobbyfotograf Timo aus Bad Krozingen macht das mehrmals wöchentlich, wenn er seine Flugdrohne über dem Schwarzwald aufsteigen lässt. Immer auf der Suche nach dem perfekten Motiv.

„Ich liebe es, Wälder auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. In den Städten ist es einfach überlaufen.“

Wenn Timo mit seiner Freundin und Border Collie Hündin Mila wandern geht, ist seine Flugdrohne immer mit dabei. „Meine Freundin ist davon schon genervt… aber das muss sie erdulden,“ sagt Timo schmunzelnd und schiebt entschuldigend hinterher: „Es sind ja immer nur ein paar Minuten.“ Timo ist mit seiner Drohne zwei- bis dreimal in der Woche unterwegs.

„Es ist nicht so schwer wie Modellflugzeug fliegen. Aber man braucht ein Feingefühl für die Bewegungen und einen guten Blick für die richtige Perspektive.“

Am Schwarzwald liebt er einfach alles: „Ich bin hier aufgewachsen, die Luft ist gut, das ist einfach Heimatliebe.“

Sein Lieblingsfoto

Das Bild mit der Wiese ist eines seiner Lieblingsfotos. Es entstand auf dem Wiedener Eck am Fuße des Belchens. „Hier war Sonnenuntergang angesagt, weshalb die Schatten auch so schön langgezogen sind. Der Belchen ist quasi mein Heimberg. Für Sonnenuntergänge kann ich ihn nur empfehlen.“

Achtung Gegenwind

Und auch, wenn seine Drohne noch nie im Baum gelandet ist – brenzlig war es trotzdem mal: „Sie wäre einmal fast nicht mehr zurückgekommen. Ich hatte starken Gegenwind und musste in den Speedmodus schalten. Dann gibt die Drohne mit 60, 70 Stundenkilometern alles. Aber eben auf Kosten des Akkus. Und der hätte fast aufgegeben.“ Zur Not könnte ja Hündin Mila apportieren, oder? „Das war zum Glück noch nicht nötig“, lacht Timo.

Ausgleich zum Job

Eigentlich arbeitet er als Polizist in Freiburg: „In der kriminellsten Stadt Baden-Württembergs ist einfach immer was los. Beim Streifendienst bin ich für alles zuständig, was so anfällt. Vom Raubüberfall bis zur vermissten Person.“ Seine Fototouren in der Natur sind da ein willkommener Ausgleich. Auch für die Zukunft, denn das perfekte Motiv hat Timo noch nicht gefunden:

„Es gibt so viele schöne Orte und ich habe meine Drohne immer dabei. Der Ort kann also kommen, wann er will.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“