Für Lennard Maloney geht ein Traum in Erfüllung. Mit 24 Jahren wurde der Mittelfeld-Abräumer ins Fußball-Nationalteam der USA berufen. Am Samstag gegen Deutschland saß Maloney 90 Minuten auf der Bank und kam nicht zum Einsatz. Am Mittwoch im Freundschaftsspiel gegen Ghana könnte der Heidenheimer aber sein Debüt feiern. "Wenn mir früher einer gesagt hätte, du wirst mal Nationalmannschaft spielen, hätte ich ihn für blöd verkauft".
Wenn ich spielen darf, werde ich strahlen wie ein Honigkuchenpferd.
Lennard Maloney wird von seinem Trainer Frank Schmidt als "Mentalitätsmonster" bezeichnet, von den Mitspielern bekam er den Spitznamen "Radio-Maloney". Der Grund: Wenn der Mittelfeldmann auf den Platz kommt, wird es laut, der Deutsch-Amerikaner will ein Führungsspieler sein, er schreit, er dirigiert und motiviert.
Frank Schmidt liebt seinen Lautsprecher "Radio-Maloney", weil er "Mentalität" auf den Platz bringt. Schmidt ist stolz, dass der Defensiv-Allrounder möglicherweise der erste Heidenheimer Nationalspieler wird.
Er hat sich die Einladung durch die Leistungen, die er gezeigt hat, verdient.
Der 24-Jährige Maloney hat eine deutsche Mutter und einen amerikanischen Vater. Nachdem er in den Nachwuchsmannschaften für Deutschland gekickt hatte, entschied er sich allerdings für die USA spielen zu wollen.
Die Vorstellung, die amerikanische Nationalhymne zu hören, löste beim ihm Sehnsüchte aus. Mit der Nominierung geht nun sein Traum in Erfüllung.
Dieser Reiz, wenn du hörst, du kannst für die USA spielen, das trägt mich, da geht bei mir gefühlt das Herz auf.
In Heidenheim ist Maloney ein Leistungsträger, er lebt für den Fußball. Sonderschichten nach dem Training im Kraftraum, eine vegan-vegetarische Ernährung, die Eistonne und Fitnessgeräte im Appartment - der 24-Jährige tut alles, um besser zu werden.
Der Weg nach oben war für Lennard Maloney ebenfalls anstrengend und keinesfalls geradlinig, er führte aus der Jugend von Union Berlin über Borussia Dortmund nach Heidenheim. Die wenigsten haben ihm zugetraut, dass er es zum Bundesliga-Profi schaffen würde, geschweige denn zum Nationalspieler.
"Radio Maloney" spielt für die USA
Am Samstag gegen Deutschland ist der Traum von einem Einsatz im Nationaltrikot noch nicht in Erfüllung gegangen. Am Mittwoch ergibt sich für ihn die zweite Chance bei einem weiteren Test gegen Ghana.
