Hitze und Trockenheit

Wie können wir unser Wasser nachhaltiger nutzen?

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MODERATOR/IN
Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg

Wir erleben ein weiteres Jahr der Temperaturrekorde überall in Europa, vor allem im Süden. Lange Hitze und Dürren führen zu vertrocknen Böden und wachsender Sorge um die Ernten.

Wie lange können wir unser Trinkwasser noch wie gewohnt nutzen? Welche Möglichkeiten gibt es in Zeiten des Klimawandels Wasser zu sparen? Dazu sprechen wir mit SWR1 Umweltredakteur Werner Eckert.

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SWR1: Was bedeuten trockene Böden und Dürre an der Oberfläche? Gibt es als Folge baldige Einschränkungen beim Trinkwasser für die Verbraucher? 

Werner Eckert: Es gibt meines Wissens keine wirklichen Einschränkungen. Es gibt aber Ermahnungen von einzelnen Wasserversorgern, dass man sich zurückhalten sollte. Das Grundwasser ist ja in Deutschland nicht wirklich knapp. Aus technischen Gründen kann es Probleme geben, es überall und immer in genügender Menge in die Leitungsnetze zu bringen, wenn die Nachfrage sehr hoch ist.

Die Grundwasserneubildung ist ein bisschen zurückgegangen, das stimmt. Auch mehrere trockene Jahre in Folge haben noch nicht dazu geführt, dass wir akute Probleme haben. Aber das kann kommen. Die Konkurrenz ums Wasser wird jedenfalls immer größer.

Ich glaube, viele Bauern werden nach den Erfahrungen diesen Jahres sehr über Bewässerungen nachdenken.

SWR1: Wie sehr müssen wir im Alltag das Wasser nachhaltiger nutzen? Extrem viel Wasser verbrauchen Industrie und Landwirtschaft. Wie muss da eingespart werden?

Eckert: Regenwasser nutzen ist zentral für Privathaushalte. Auf jeden Fall sollten wir es nicht einfach in den Kanal laufen lassen, das ist die Kardinalsünde. Das führt bei Starkregen dann umgekehrt sofort zu Hochwasser in den Flüssen. Wir müssen Neubaugebiete also so planen, dass weniger versiegelt wird und mehr versickert.

Die Industrie ist punktuell bedeutsam, aber dann sehr gewaltig. Große Industriebetriebe ziehen regional sehr viel Wasser. Da hat das Nutzungsentgelt schon zu Sparsamkeit geführt. Für die Landwirtschaft soll dieses Entgelt im nächsten Jahr kommen. Dann kann man hoffen, dass zum Beispiel eine effiziente Tröpfchenbewässerung die heute noch üblichen Wasser-Kanonen ablöst, weil sich das auch für die Bauern finanziell lohnen wird.

SWR1: Privathaushalte verbrauchen im Vergleich zur Industrie und Landwirtschaft wenig. Das meiste Wasser pro Tag wird zum Beispiel auf den Toiletten verbraucht. Wie kann man da nachhaltiger sein?

Eckert: Grauwasser nutzen wäre eigentlich ganz vernünftig. Gebrauchtes Duschwasser kann ja nochmal durchs Klo laufen. Das muss man neu planen. Man wird es nicht so ohne weiteres ein altes Haus einbauen können.

Es stimmt aber nicht, dass die Privathaushalte in der Summe wenig verbrauchen. Bei der Industrie wird immer das Wasser, das man zum Kühlen braucht, mitgerechnet. Aber das ist ja nicht weg. Das Wasser, was wir aus dem Grundwasser rausholen, ist erstmal weg. Und deswegen ist der Verbrauch privater Haushalte an der Grundwasserentnahme schon beträchtlichen größer als die der anderen.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

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