Ochsenfrosch in einer Hand

Kampf gegen invasive Arten

Fast 1.000 Ochsenfrösche im Landkreis Karlsruhe getötet

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Markus Volk
Markus Volk, Reporter und Redakteur im SWR Studio Karlsruhe
Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe sind im vergangenen Jahr 974 Ochsenfrösche erlegt worden. Auch dieses Jahr soll die invasive Art im Landkreis Karlsruhe bejagt werden.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat die weitere Bejagung der eingewanderten Tiere angeordnet. Im kommenden Jahr soll sich demnach zeigen, ob die Bejagung Erfolg hat. 2022 wurden demnach fast 1.000 Ochsenfrösche getötet.

Anzahl der Ochsenfrösche im Landkreis Karlsruhe unbekannt

Besonders wohl fühlen sich die Ochsenfrösche an Baggerseen oder größeren Gewässern. Im Landkreis Karlsruhe sind vor allem die Gemeinden Eggenstein-Leopoldshafen und Linkenheim-Hochstetten betroffen. Einzelne Nachweise gebe es auch im nördlichen Landkreis Karlsruhe und in Dettenheim. Regelmäßig wird der Bestand kontrolliert. Wie viele Tiere genau dort leben, ist allerdings unbekannt. Es sei von mehreren Tausend erwachsenen Exemplaren auszugehen, heißt es seitens des Regierungspräsidiums.

Ochsenfrosch in einer Hand
Im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurden im vergangenen Jahr fast 1.000 Ochsenfrösche erlegt

Bekämpfung der invasiven Art bleibt Herausforderung

Der Ochsenfrosch wird auf verschiedene Arten gejagt und bekämpft. Anders als seine heimischen Artgenossen, heftet er seinen Laich nicht an Wasserpflanzen, sondern gibt ihn einfach ins Wasser. Die Eier - einige Zehntausend pro Weibchen - verteilen sich dann sofort in alle Richtungen. Taucherinnen und Taucher des Badischen Tauchsportverbandes versuchen aber die Kaulquappen einzusammeln. Die Frösche selbst werden abgeschossen. Dazu ist ein Team mit speziell dafür hergestellten Kleinkaliberwaffen mit Booten auf den Gewässern unterwegs.

"Durch die Maßnahme konnten im letzten Jahr nahezu alle rufenden Ochsenfrösche in neu besiedelten Gewässern in Randbereichen entnommen werden."

Jagd des Ochsenfroschs kann Ausbreitung nur verlangsamen

Die Ausbreitung des Ochsenfrosches kann laut dem Regierungspräsidium Karlsruhe zwar verlangsamt werden. Ob sie dauerhaft verhindert werden könne, sei allerdings eher unwahrscheinlich. Trotzdem müsse man weiter dagegen vorgehen, weil der Ochsenfrosch insbesondere heimische Amphibienarten verdrängt und auch anderen Wirbeltierarten über Fische bis hin zu Reptilien und Vögel wegen seiner Größe als Nahrung nutzt. Die Kosten für die Ochsenfroschabwehr liegen bei bis zu 120.000 Euro im Jahr.

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