Güterverkehr auf der Schiene stockt

Warenumschlag am Hupac Terminal in Basel nicht ausgelastet

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AUTOR/IN
Benita Vogel, Schweizer Fernsehen

Mit dem Warenumschlag auf die Schiene am Hupac Terminal in Basel hapert es. Schuld daran ist auch der lahme Ausbau des deutsche Schienennetzes.

Halb leere Züge: Es läuft nicht viel am Hupac Terminal in Basel. Hier werden Container umgeladen, die vom Norden in den Süden gehen, oder umgekehrt. Doch mit dem Warenumschlag auf der Schiene hapert es. Schuld seien die schwächelnde Wirtschaft, gestiegene Preise, aber hauptsächlich Probleme auf dem deutschen Schienennetz.

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Zug verliert drei Tage in Deutschland

Michel Rey, Bereichsleiter bei Hupac Basel nennt als typisches Beispiel, dass "der Zug, der Freitag ab Basel fährt und der am Samstag eigentlich in Rotterdam ankommen sollte, am Dienstag immer noch in Deutschland steht, also ungefähr drei Stunden vor Rotterdam, und Mittwoch steht er immer noch dort", so der Bereichsleiter genervt.

Zu viele Lastwagen durchqueren die Schweiz

1994 wurde bei der Entscheidung für die Alpen Initiative festgeschrieben, dass pro Jahr maximal 650.000 Lastwagen die Schweiz durchqueren sollen. Bis heute sind es immer noch 880.000. Neben der schlechten Infrastruktur in Deutschland verliert die Bahn im Güterverkehr auch durch Wettbewerbsvorteile der Straße.


Ungleicher Wettbewerb zwischen Schienen-und Straßenverkehr

Thomas Sauter-Servaes, Verkehrsökonom der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, beklagt: "Zum einen haben wir den Aspekt, dass wir dort nicht die vollen Preise zahlen im Bereich des Klimaschutzes, oder aber im Bereich Gesundheitskosten. Zum anderen haben wir die Problematik, dass die Sozialstandards auf der Schiene viel stärker durchgesetzt werden, als auf der Straße."

Im Baseler Hupac Terminal zieht das Geschäft nicht so schnell wieder an. Zwar will das Bundesamt für Verkehr mehr Druck auf Deutschland ausüben. Aber bis zum Ausbau des deutschen Schienennetzes dauert es wohl noch Jahre.

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Benita Vogel, Schweizer Fernsehen