Cem Özdemir beim Brezelnbacken

Landwirtschaftsminister zu Besuch in seiner Heimat

Cem Özdemir in Bad Urach: Brezel soll UNESCO Kulturerbe werden

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Die Brezel soll immaterielles Kulturerbe der UNESCO werden. Den Antrag dazu will die baden-württembergische Bäckerinnung noch stellen. Dies gab sie beim Besuch von Cem Özdemir in Bad Urach bekannt.

Beim Besuch des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir (Grüne) in seinem Heimatort Bad Urach (Kreis Reutlingen) stand das traditionelle Bäckerhandwerk im Mittelpunkt.

Brezel wurde in Bad Urach erfunden

Als gebürtigen Uracher freue ihn das besonders, dass "die Brezel, wie man bei Thaddäus Troll nachlesen kann, von Gotthelf Grieshaber in Bad Urach erfunden wurde". Der Legende nach soll ein Uracher Hofbäcker 1477 in Todesangst die Laugenbrezel erfunden haben. Wegen Frevel wollte Graf Eberhard den Bäcker hängen lassen, doch er gab ihm noch eine Chance: Wenn er es schaffte, innerhalb von drei Tagen ein Brot zu backen, durch das drei Mal die Sonne scheint, so solle sein Leben verschont bleiben. Es gelang. Allerdings ist historisch umstritten, wo es die erste Brezel gab.

Laugengebäck soll "Weltkulturerbe" werden

Die baden-württembergische Bäckerinnung hatte zunächst vor, den Antrag für das traditionelle Handwerk des Brezelbackens nur auf die nationale Anwärterliste für das immaterielle Kulturerbe zu setzen, so Stefan Körber, Hauptgeschäftsführer der seit sechs Wochen fusionierten württembergischen und badischen Bäckerinnung, gegenüber dem SWR. Die Idee erfreute den Brezelliebhaber Özdemir, doch er regte an, da die Brezel länderübergreifend bekannt ist, einen erweiterten Antrag zu stellen. Auch wenn für den Schwaben feststeht:

"Die beste Brezel ist schwäbisch."

Auch wenn die Bayern glaubten, dass ihre Brezel die beste sei, "wissen wir, dass unsere die beste ist". Dennoch will sich Özdemir dafür einsetzen, dass es eine länderübergreifende Initiative wird. Denn die Brezel gibt es auch in der Schweiz im Elsass oder in Bayern als "Breze" oder in Österreich als "Brezn". Der Unterschied: Die schwäbischen Brezeln haben in der Regel dünnere Ärmchen als die bayerischen Brezen, werden am Bauch eingeschnitten und haben einen höheren Fettgehalt, heißt es bei der Bäckerinnung.

Brezel als Kulturerbe kommt auch in Bayern gut an

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) zeigte sich angetan von dem Projekt. Sie habe dazu auch schon Gespräche mit ihren Kollegen in Österreich und Frankreich geführt. Auch das traditionelle deutsche Brauhandwerk und das Brotbacken sind schon immaterielles Kulturerbe.

Cem Özdemir übte sich beim Brezel-Backen

Bei seinem ersten öffentlichen Besuch während seiner Amtszeit als Bundeslandwirtschaftsminister in Bad Urach übte sich Özdemir in der Bäckerei BeckaBeck auch im Schlingen der Brezel. "Augen auf bei der Berufswahl", scherzte der Grüne beim ersten Versuch. In Berlin seien gute Brezeln "schwierig zu finden", bedauerte der Minister.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) übte sich beim Besuch in seiner Heimatstadt Bad Urach (Kreis Reutlingen) im Brezelbacken und bekam Lob von der Bäckermeisterin: 

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SWR