Scoping-Termin

Öffentlichkeit durfte nicht dabei sein

Absprunggelände in Geislingen: Erste Vorbereitungen für das Genehmigungsverfahren

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In einem Bürgerhaus in Geislingen hat das sogenannte Scoping für das geplante Absetzgelände Waldhof im Zollernalbkreis stattgefunden. Ein lang ersehnter, aber auch gefürchteter Termin.

Vertreter von Ministerium, Landesregierung und Fachverbänden, darunter auch der BUND und NABU, haben in Geislingen beraten, wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Absprunggelände der Bundeswehr auf der Staatsdomäne Waldhof aussehen soll. Bevor Eisenbahnschienen, Straßen, Radwege oder Stromleitungen für den Bau genehmigt werden können, müssen erst die Auswirkungen auf Umwelt, Mensch, Tier und Landschaft klar sein.

Bei dem Scoping-Termin am Dienstag wurde festgelegt, welche Untersuchungen Experten machen sollen, auch mit welchen Methoden. Mindestens 17 Monate soll es dauern, bis alle erforderlichen Gutachten eingeholt werden, darunter ein Lärmschutz- und ein Bodengutachten sowie Prüfungen zum Natur- und Artenschutz. Das teilte die Bundeswehr nach Abschluss des Termins am Nachmittag mit.

Das idyllische Gelände der Staatsdomäne Waldhof möchte die Bundesregierung für Fallschirmspringer nutzen.
Das idyllische Gelände zwischen Geislingen, Rosenfeld und Dormettingen möchte die Landesregierung für Elite-Fallschirmspringer nutzen.

Weiter starker Widerstand gegen Pläne der Landesregierung

Anwohner und Anwohnerinnen durften beim Scoping selbst nicht dabei sein. Die Landesregierung hat der "Bürgerinitiative Waldhof" (BI) mit ihren über 800 Mitgliedern die Möglichkeit einer kurzen Stellungnahme mit 20 Minuten Dauer im Bürgerhaus Harmonie am Dienstagvormittag eingeräumt.

BI-Sprecherin Annemarie Schneider trug dabei ruhig und pointiert einen 8-Punkte-Katalog vor. Dazu gehörten Forderungen nach einem Lärmgutachten, dem Erhalt von Vogel- und Naturschutzgebieten und der Existenzsicherung der betroffenen Landwirte am Waldhof. Der Vortrag endete mit dem kategorischen Nein zum Absprunggelände auf dem Waldhof. Anschließend mussten die BI-Mitglieder den Saal verlassen.

Landesregierung: Keine Alternativen in BW

Vor knapp zwei Wochen hatte das Land eigens auch zu einer Bürgersprechstunde eingeladen. Bei der stellten sich Ministeriums- und Behördenvertreter an Stehtischen den Fragen der Anwohner und Anwohnerinnen. Dabei machten einige ihrem Unmut deutlich Luft. Die Landesregierung führte damals an, die Staatsdomäne Waldhof bleibe interessant, auch weil sie keine bessere Alternativen habe.

Bürgerinitiative hofft auf NABU und BUND

Die Bürgerinitiative Waldhof hofft nun auf die Naturschutzverbände. Sie haben als einzige die Möglichkeit, Klage einzulegen und das Genehmigungsverfahren für ein Absprunggelände zu stoppen. Die BI will mit weiteren Aktionen auf ihre Kritik aufmerksam machen.

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