Die Vesperkirche in Ulm hat am Donnerstag zum 29. Mal ihre Pforten geöffnet. Vier Wochen lang ist dort ein günstiges Mittagessen zu haben. Vor allem für Bedürftige soll die Mahlzeit 1,50 Euro kosten. Wer mehr hat, kann gern mehr zahlen. Gemeinschaft soll das Angebot allen bieten, die kommen.
Pfarrer Peter Heiter erwartet pro Tag circa 600 Gäste. Weniger Besuch wäre ihm deutlich lieber, denn je mehr das günstige Essen nachgefragt werde, umso schlechter sei die Lage in der Region. Grund sei die Inflation. Den Preis für ein Essen will er bewusst nicht anheben. Zur Finanzierung hofft er auf weitere Spenden.
Bis zu 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind täglich im Einsatz. Das Angebot im Kirchenraum umfasst aber nicht nur eine warme Mahlzeit: Zwei Frisörinnen werden regelmäßig Haare schneiden und es gibt eine kostenfreie Rechtsberatung.
Vesperkirche Ulm: Essen für Bedürftige soll günstig bleiben
Die Organisatoren rechnen mit Kosten von mindestens 150.000 Euro, unter anderem wegen gestiegener Ausgaben für Energie und Lebensmittel. Vergangenes Jahr wurden 12.000 warme Mahlzeiten ausgegeben.
Vesperkirchen noch bis März
Vesperkirchen gibt es inzwischen in vielen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg. Sie öffnen zu Beginn der kalten Jahreszeit. Bis März sind rund um Ulm zum Beispiel noch Vesperkirchen in Ehingen, Giengen an der Brenz und Heidenheim geplant. Manche Organisatoren weiten das Angebot inzwischen über die Dauer von wenigen Wochen aus. In Schwäbisch Gmünd beispielsweise gibt es noch bis März jeden Freitag die "Warme Stube Vesperkirche" mit einer Mahlzeit im Franziskaner.