Polizeigewerkschaft übt in Resümee Kritik an Cannabis-Teillegalisierung

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Arne Wiechern
Arne Wiechern steht im Gang eines SWR-Gebäudes. (Foto: SWR)

Etwas mehr als drei Wochen nach Inkrafttreten der Teillegalisierung von Cannabis, zieht der baden-württembergische Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Ralf Kusterer, ein erstes Resümee - und übt Kritik am Gesetzgeber. In SWR Aktuell sagte er: "Wir als Deutsche Polizeigewerkschaft bemängeln diese Unprofessionalität des Gesetzgebers, der ein Gesetz quasi herausbringt, ohne es zu definieren." Mit Kusterer hat SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern gesprochen.

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Die Polizei versuche deshalb derzeit mit Präventionsmaßnahmen darauf hinzuwirken, dass beispielsweise kein Cannabis zusammen mit Alkohol konsumiert werde, um entsprechende Kombinationswirkungen im Straßenverkehr zu vermeiden.

Hype ab 1. Juli erwartet

Bislang stellt Kusterer, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft ist, keine Mehrarbeit bei den Kontrollen fest:

Wir gehen davon aus, dass der Hype ab dem 1. Juli beginnt, wenn auch die Anbauvereine ihre Tätigkeiten aufnehmen und man dann auch tatsächlich legal Cannabis erwerben kann.

Eine Möglichkeit, Cannabis -Konsumverbote - etwa in der Nähe von Schulen oder Spielplätzen - zu kontrollieren, sieht Kusterer darin, im Umfeld entsprechend die Abstände zu messen: "Wir können dies über die Funkleitzentralen abfragen." Derzeit stelle man ein "sehr verhaltenes Tätigwerden von Kiffern fest." In den Großstädten gebe es zudem kaum Möglichkeiten auf der Straße zu kiffen, da überall Einrichtungen seien, die den Cannabis-Konsum verbieten würden.