Die Letzte Generation hat in der Nacht zum Weiberdonnerstag bekannte Mainzer Figuren in der Innenstadt mit Warnwesten ud Schildern verkleidet.

Warnweste und Schilder

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" verkleiden Mainzer Statuen

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AUTOR/IN
Christiane Spohn
Christiane Spohn ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Mitglieder der "Letzten Generation" haben in der Nacht zu Weiberfastnacht bekannte Mainzer Statuen in der Innenstadt verkleidet. Die Klimaaktivisten wollen auch an Fastnacht auf die Klimakrise aufmerksam machen.

"Weck, Worscht, Woi un Schoppe, die Klimakris´ is noch zu stoppe!" - Das steht auf dem Schild an der Frauenlob Barke, einem Brunnen am Rhein. Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" sind in der Nacht in der Mainzer Innenstadt unterwegs gewesen und haben den Figuren in Mainz Warnwesten angezogen und Schilder umgehängt.

Die Figur des Bischof auf dem Mainzer Bischofsplatz hat in der Nacht zu Weiberfastnacht eine Warnweste von der Letzten Generation angezogen bekommen.
Die Figur des Bischofs auf dem Mainzer Bischofsplatz hat in der Nacht zu Weiberfastnacht eine Warnweste von der Letzten Generation angezogen bekommen.

Bischof bekommt Warnweste wegen der Klimakrise

Die Aktivisten der "Letzten Generation" wollen so zeigen, dass die Klimakrise allgegenwärtig ist. Die unzureichenden Maßnahmen der Regierung dürften nicht ignoriert werden, heißt es in ihrer Mitteilung. Darauf will die "Letzte Generation" mit ihrer Aktion aufmerksam machen.

"Bevor isch mich uffresch schütz isch liwwer´s Klima"

Der Bajazz mit der Laterne auf dem Schillerplatz hat auch eine Warnweste in der Nacht bekommen. Dazu trägt er ein Schild mit der Aufschrift: "Bevor isch mich uffresch schütz isch liwwer´s Klima". Die Klimaaktivisten meinen, dass in schweren Zeiten der Mensch auch freudiges und ausgelassenes Feiern brauche, um handlungsfähig zu bleiben.

Wo könnte dieser Spagat aus ´Spass und Ernscht` besser gelingen als in der politischen Meenzer Fassenacht?

Allerdings dürfe die Klimakatastrophe und das Leid so vieler Menschen nicht ignoriert oder gar vergessen werden, so die Klimaaktivisten. In der politischen Fastnacht in Mainz könne der Spagat zwischen Spaß und Ernst gelingen.

Die Letzte Generation hat der Figur von St. Martin auf der Mainzer Kupferbergterrasse ein Schild mit einem Spruch umgehängt.
Die "Letzte Generation" hat der Figur von St. Martin auf der Mainzer Kupferbergterrasse ein Schild mit einem Spruch umgehängt.

Letzte Generation fordert Gesellschaftsrat

Die Klimaschützer fordern einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030. Zur Unterstützung der Politik solle ein Gesellschaftsrat gegründet werden, der mit Unterstützung von Wissenschaftlern Ideen für die entsprechenden Schritte erarbeiten soll.

Die"Letzte Generation" betont, dass sie auch noch im Jahr 2050 fröhlich mit allen Menschen gemeinsam Meenzer Fassenacht feiern möchte. Ohne eine drastische Wende in der Klimapolitik sei das aber nicht möglich.

Stadt lässt Warnwesten und Schilder wahrscheinlich zunächst hängen

Laut der Stadt Mainz weiß der Ordnungsdienst noch nicht, ob er es schafft, am Donnerstag die Warnwesten und Schilder an den Statuen abzuhängen. Wegen der Weiberfastnacht könne es sein, dass sie gar nicht dazu kämen.

Da es keine Beschmierungen und keine Schäden an den Statuen gebe, so eine Sprecherin der Stadt Mainz, werde es auch keine Strafanzeigen geben.

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