Viel Regen während der Weinlese kann dazu führen, dass sich die Winzer mit der Lese beeilen müssen.

Gemischte Gefühle bei Winzern

Regen könnte Weinlese in Rheinhessen und an der Nahe beschleunigen

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Die Landwirte freuen sich über den Regen. Die Winzer müssen sich bei der Lese aber wohl beeilen.

Sollte es jetzt während der Weinlese noch richtig viel regnen, wäre das nicht so gut, sagt der Sprecher des Deutschen Weininstituts in Bodenheim, Ernst Büscher. Die Reben würden das Wasser aufnehmen und in den Trauben einlagern. Vor allem an Rebstöcken, an denen die Trauben sehr dicht gewachsen seien, könne das zum Problem werden, so Büscher. Denn die Trauben quetschen sich dann gegenseitig ab und platzen.

Haupt-Weinlese hat begonnen

Dann müsste es mit der Lese schneller gehen, weil sonst die Trauben anfangen könnten zu faulen. Aber die Trauben seien reif, es sei grundsätzlich kein Problem sie zu ernten. Aktuell laufe die Weinlese unter anderem bei den Burgunder-Sorten und beim Müller-Thurgau, so Büscher. Der erste Federweißer wurde bereits Mitte August gelesen.

Lörzweiler

Beginn der Weinlese In Rheinhessen wird erster Federweißer gelesen

In Dexheim und in Lörzweiler beginnt die Federweißer-Lese. Wegen der Trockenheit sind die Beeren ein bisschen kleiner als sonst. Wie viel Saft sie enthalten, kann aber noch nicht gesagt werden

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Junge Rebstöcke brauchen das Wasser

Gerade für die jungen Rebstöcke sei der Regen der vergangenen Tage wichtig gewesen. Für jene Rebstöcke, die zu sehr unter der Trockenheit gelitten hätten, könnte es jedoch schon zu spät gewesen sein. Sie würden dieses Jahr dann kaum Erträge bringen. Insgesamt müssten die Winzer mit deutlich geringeren Erträgen rechnen, sagt auch der Sprecher des Bauern- und Winzerverbands, Andreas Köhr.

Große Unterschiede bei den Winzern

Die Niederschläge waren sehr unterschiedlich verteilt. Laut Köhr hat es in einigen Regionen in kurzer Zeit sehr viel geregnet, nicht weit davon entfernt jedoch fast gar nicht. Generell lasse sich in den letzten Jahren erkennen, dass es immer häufiger zu großen Unterschieden bei den Winzern und Landwirten komme. Während einige mit ihrer Ernte sehr zufrieden seien, zögen andere im gleichen Jahr ein ganz schlechtes Fazit.

Weinrebe kommt mit Trockenheit gut klar

"Durch die Trockenheit im Sommer sind die Trauben sehr gesund", sagt Ernst Büscher vom Weininstitut. Dadurch, dass die Weinrebe ein mediterranes Gewächs ist, komme sie eigentlich gut mit der Hitze klar.

"Selbst einige Experten waren wieder überrascht, wie hitzeresistent die Weinrebe doch ist."

Ackerbauern hoffen auf weiteren Regen

Während die Winzer sich in der Zeit der Weinlese eher nicht über Regen freuen, ist die Situation bei vielen Landwirten eine andere. Wiesen und Weiden könnten sich durch den Regen endlich erholen, sagt Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband. Für die Ackerbauern komme Regen jetzt genau richtig, da sie schon in den Startlöchern stehen würden, um Raps und Wintergetreide auszusäen.

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SWR