Heidelberg ist ein bedeutender Standort für wissenschaftliche Kongresse, Tagungen und Großveranstaltungen. Die alte Stadthalle war dafür zu klein, deshalb wurde der Wunsch nach einem Kongresshaus immer dringender. Jetzt ist das 110-Millionen-Euro Projekt fertig. 900 geladene Gäste machten am Freitagabend den Anfang.
Neues Kongresszentrum Heidelberg: Festakt und Tag der Offenen Tür
Das Gebäude zwischen Bahnstadt und Hauptbahnhof wird am Samstag bei einem Tag der offenen Tür von 10 bis 18 Uhr der Bevölkerung vorgestellt. Der offizielle Name des Hauses: Heidelberg Congress Center (HCC).
Das HCC bietet künftig nationalen und internationalen Kongressen und Tagungen in der Wissenschaftsstadt Heidelberg eine neue Heimat, und das "auf höchstem Niveau", verspricht zumindest Heidelberg Marketing. "Die Eröffnung des Heidelberg Congress Center ist ein Meilenstein für Heidelberg", sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Für die Wissenschaftsstadt Heidelberg mit der ältesten Universität Deutschlands, Hochschulen und Forschungseinrichtungen von Weltrang sei das Kongresszentrum von herausragender Bedeutung.
Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing, freut sich, dass Heidelberg damit "in die erste Liga der weltweiten Kongressstädte aufsteigt".
Das Kongresszentrum werde bereits gut angenommen, sagte Thomas-W. Sante, Geschäftsführer der Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft. Die Buchungslage für 2024 sei bereits gut, die Entscheidung der Stadt sei richtig gewesen, Heidelberg mit dem neuen HCC zur Kongressstadt zu machen.
Energieversorgung mit Photovoltaik und Fernwärme
Das HCC, gegenüber dem Hauptbahnhof und dem neu gestalteten Europaplatz gelegen, ist in nachhaltiger Bauweise errichtet worden. Auf dem Dach liefert eine 1.800 Quadratmeter große Photovoltaikanlage Strom. Die Lüftungsanlagen laufen mit Wärmerückgewinnungssystemen, die einen Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent haben. Das HCC ist an das Fernwärme- und -kältenetz der Stadtwerke Heidelberg angeschlossen.
Die wellenförmige Sandsteinfassade soll an einen Bühnenvorhang erinnern. Der Sandstein ist nicht importiert, sondern aus der Region. Das flexible Raumkonzept hat auf drei Ebenen 30.000 Quadratmeter und eine "Dialogfläche" von 6.600 Quadratmetern.
Heidelberger Kongresszentrum hat Deutschlands größte LED-Wand
Der Saal 1 fasst bis zu 1.800 Sitzplätze, ein weiterer Saal bietet Platz für 800 Menschen. Es gibt zehn Meeting-Spaces, ein 2.600 Quadratmeter großes Foyer sowie das Sky Forum mit Sitztribüne. Saal 1 verfügt zudem über die deutschlandweit größte festinstallierte LED-Wand. Für Events, die online und in Präsenz ablaufen, ist das hauseigene Green-Screen-Studio geeignet. Es bietet Möglichkeiten für Live-Streaming, Aufzeichnung und Videoproduktion – ideal auch für hybride Events.
In der zweigeschossigen Tiefgarage mit 330 Stellplätzen sind 70 E-Ladestationen für Autos installiert, und es gibt 30 Fahrradladestationen. Das Kongresszentrum bleibt im Eigentum der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH und ihrer Tochtergesellschaft BSG, betonte Peter Bresinski, Geschäftsführer der beiden städtischen Unternehmen.
Ums Essen und Trinken im HCC kümmert sich der Caterer Levy Restaurants GmbH, ein Unternehmen der Compass Group, dazu gehört auch das Restaurant "the kitchen". An drei Live-Cooking-Stations können bis zu 60 Gäste die Zubereitung von Speisen direkt verfolgen. Reservierungen von Einzelpersonen werden allerdings nicht möglich sein.