Die Bürgerinitiative "Waldhof" fuhr zum Tag des Lärms mit diesem umgebauten Feuerwehrauto durch die Ortschaften und spiele dabei laut dem Fluglärm des geplanten Absprunggeländes des Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr ab.  (Foto: SWR, Theresa Krampfl)

Zum "Tag des Lärms"

Absprunggelände KSK: Bürgerinitiative aus Geislingen simuliert Fluglärm

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Theresa Krampfl
Theresa Krampfl (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Die Bürgerinitiative "Waldhof" ist am Tag des Lärms mit Lautsprechern durch mehrere Ortschaften gefahren. Die liegen am geplanten Absprunggelände des KSK. Zu hören war Fluglärm.

"Es dröhnt auch bei dir" - das will die Bürgerinitiative "Waldhof" am Tag des Lärms vorführen. Deshalb hat sie einen umgebauten ehemaligen Feuerwehrwagen mit Lautsprechern ausgestattet und ist mit dröhnendem Fluglärm durch die Ortschaften gefahren, die um das Gelände Waldhof (Zollernalbkreis) liegen: Erlaheim, Binsdorf, Isingen, Rosenfeld, Leidringen, Täbingen, Dautmergen, Dormettingen, Erzingen und Geislingen. So will sie zeigen, wie laut es werden könnte, wenn das Absprunggelände des Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr wie geplant auf den Waldhof kommen würde.

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Einige Anwohner kamen aus ihren Häusern, um zu sehen, woher der Lärm kommt. Einige von ihnen fanden es erschreckend, wie laut der Fluglärm sein könnte. Sie würden wegziehen, wenn es so kommt, sagten sie. Andere fanden es gar nicht so laut.

Lärmbelästigung macht ihnen Sorgen

Laut der Bürgerinitiative sollen die einzelnen "Schallereignisse" (also zum Beispiel ein Überflug eines Flugzeuges) bis zu 85 Dezibel laut sein. Ein Sprecher des Bundesamtes für Dienstleistungen der Bundeswehr sagte auf SWR-Nachfrage, es ließe sich derzeit noch nicht bestimmen, ob 85 Dezibel tatsächlich erreicht werden. Und wenn doch, sei es ausdrücklich keine permanente Belastung in dieser Höhe. Außer dem Lärm stört die Initiative, dass es weniger landwirtschaftliche Flächen geben würde, Straßen gesperrt wären und Tiere gefährdet sein könnten.

Die Bemühungen der Bürgerinitiative und die Bürgerbeteiligung des Landes am Projekt laufen seit Jahren.

Die Bürgerinitiative "Waldhof" fuhr zum Tag des Lärms mit diesem umgebauten Feuerwehrauto durch die Ortschaften und spiele dabei laut dem Fluglärm des geplanten Absprunggeländes des Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr ab.  (Foto: SWR, Theresa Krampfl)
Auch dieses Rapsfeld soll für das Absprunggelände des KSK weichen. Die beiden Vorstände der Bürgerinitiative bedauern das.

Pläne des Landes und der Bundeswehr

Die Landesregierung und die Bundeswehr wollen bei Geislingen (Zollernalbkreis) auf dem Gelände des Waldhofs ein Absprunggelände für das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr einrichten. Es soll den bisherigen Übungsplatz in Malmsheim (Kreis Böblingen) ersetzen. Bosch will dort ein Forschungs- und Entwicklungszentrum ausbauen und das Land hat dem Unternehmen Zusagen gemacht.

Im Bürgerbeteiligungsportal kann man lesen, dass Fallschirmspringer aus einer Höhe von etwa 400 Metern abgesetzt werden. Außerdem will das KSK das Absetzen von Lasten üben. Starten und Landen dürfen die Übungsflugzeuge jedoch nicht, so das Land. Nur Hubschrauber oder kleinere Flugzeuge dürften dies.

Momentan läuft ein Umweltverträglichkeitsgutachten für das Gelände Waldhof.

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