Leber reagiert auf kleinste Reize
Schon in der Antike hat man gesagt, bestimmte Körpersäfte würden unsere Gesundheit und auch unsere Stimmung bestimmen. Denn man ging von vier Körpersäften aus. Die Leber war dabei besonders wichtig, aber auch die Galle, das Blut bzw. der Schleim und die schwarze Galle. So hat ein Melancholiker dann eben zu viel schwarze Galle.
Bildlich: zarter Läusefuß als Reizauslöser
Wenn nun eine Reizung dazu führt, dass Lebersaft ausgestoßen wird, dann ändert sich die Stimmung ganz plötzlich. Deswegen hat man jemanden damit necken können und gefragt: "Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?" Also ein ganz kleiner, winziger Reiz – wie wenn eine Laus da wäre – führt zu einem Ausstoß von Lebersaft und damit zu so einer plötzlichen Stimmungsänderung.
Beleidigte Leberwurst: Hinweis auf Leber als Sitz der Stimmung
Man kennt ja auch "die beleidigte Leberwurst". Auch da geht es darum, dass jemand plötzlich ärgerlich wird. Denn die Vorstellung der Leber als Sitz dieser Stimmung und gerade auch von Wut und Ärger ist sehr verbreitet. Es ist in der Antike, von einem Herrschaftswissen der Ärzte ausgehend, immer weiter abgesunken bis in diese Volksweisheiten hinein. Da hat man es dann natürlich ein bisschen lustiger formuliert.
Die Gleichlautung von Laus und Leber spielt dabei auch eine Rolle.
Redensarten
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Redensarten Woher kommt der Ausdruck "Heilig’s Blechle!"?
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Redensart Woher kommt die Redewendung "Wie die Jungfrau zum Kind kommen"
Die übliche Art, wie die Jungfrau zum Kind kommt, ist hier nicht gemeint, eher schon eine überraschende Art, beispielsweise die Befruchtung durchs Ohr. Tatsächlich gehörte diese Idee zu den viel diskutierten Theorien scholastischer Theologen vor etwa 1.000 Jahren. Von Rolf-Bernhard Essig